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Skopje - Mitrovica
Baron Hirsch
Zum Ende des 19. Jahrhunderts gehörte der Kosovo bzw.  Kosovo und Metochien zum Herrschaftsbereich des osmanischen Reichs. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die erste Eisenbahnlinie die Region aus dem Süden erreichte. Die Compagnie des Chemins de Fer Orientaux errichtete unter der Leitung von Baron Maurice de Hirsch eine Eisenbahnlinie von Selanik (heute: Thessaloniki) über Üsküp (heute: Skopje) nach Mitrovica im Norden des Kosovo. Im Jahr 1874 war die Linie bis Mitrovica fertiggestellt.

Die Konzession von 1869 umfasste auch eine weiterführende Strecke von Mitrovica durch den Sandzak nach Sarajevo und weiter zur österreichischen Grenze bei Dobrljin (Sandzakbahn). Hiervon wurde von Norden her jedoch nur das Teilstück bis Banja Luka erstellt. 1917 wurden nochmals Pläne zum Lückenschluss zwischen Banja Luka und Sarajevo einerseits und Mitrovica über Novi Pazar andererseits in Form einer Schmalspurbahn bosnischer Spurweite in zwei Streckenvarianten publiziert. Aufgrund des Ausbruchs des ersten Weltkrieges kam es hierzu jedoch nicht mehr.

Bekannt wurde die Strecke in Deutschland durch den Laufweg des D 290/291 "Akropolis" München - Athen, der diese Strecke mit Halt in Fushë Kosovë (srb: Kosovo Polje) nutzte, zu Beginn der Jugoslawienkriege der Neuzeit jedoch eingestellt wurde. Mit der Unabhängigkeitserklärung Mazedoniens im Jahr 1991 befindet sich nun mitten in der Strecke eine Staatsgrenze. Grenzbahnhof auf kosovarischer Seite ist Hani i Elezit (Đeneral Janković). Auf mazedonischer Seite wurde kurz hinter der Grenze ein Bahnsteig mit Grenzposten zur Grenzkontrolle errichtet. Seit 2012 findetdie Grenzkontrolle sowohl von kosovarischer, als auch von mazedonischer Seite in Hani i Elezit statt.

Heute findet hier Personenverkehr nur noch zwischen Skopje und
Fushë Kosova statt. Im weiteren Verlauf wird noch planmäßig mit Güterzügen bis Obiliq (srb: Obilić, alb auch: Kastriot) gefahren. Mitrovica erreichen nur noch Sonderleistungen, vornehmlich Militärtransporte für die KFOR.

Aktuell ist Mitrovica auch der nördlichste Bahnhof der von der TRAINKOS bedient wird, da die weitere Strecke in Richtung Norden 2008 gegen den Willen der Übergangsverwaltung UNMIK durch die serbische Eisenbahn wieder übernommen wurde.



Die Stadt Ferizaj (srb: Uroševac), die bereits 1873 von der Bahnlinie erreicht wurde, hat sie sogar unter Nennung der Jahreszahl in das Wappen der Stadt aufgenommen.